Geschichte der Concordia
Am 7. Februar 1924 gründete in Hindelang der damalige Lehrer und Dirigent Karl Hafner die Concordia, einen gemischten Chor mit Orchestergruppe. Ziel der Concordia war es nach der Satzung „die besten musikalischen und künstlerischen Kräfte der Gemeinde zu vereinigen, um in Konzerten, Theater und anderen Veranstaltungen, auch humoristischen Darbietungen, dem Volke bestes Bildungsgut auf diesem Wege zuzuführen und sich der musikbegabten Jugend anzunehmen und ihr die Möglichkeit zu geben, sich zu entfalten.“

Bereits drei Monate nach der Gründung fand am Himmelfahrtstag, dem 29.5.1924 das 1. Konzert im Sonnensaal statt.
In den folgenden Jahren wurden zahlreiche Konzert- und Theaterabende und Faschingsfeste veranstaltet, aus deren Erlös Instrumente und Notenmaterial beschafft werden konnte.
1936 begann man die Theaterstücke von Toni Gassner-Wechs in Allgäuer Mundart aufzuführen, zunächst das Singspiel „D’Spielwurz“, das Karl Hafner vertont hatte. Es folgte die Aufführung von „Gstärgrindeg“, die allgemein – nicht nur in Hindelang, sondern im ganzen Allgäu sogar bis Kempten – großen Anklang fand.
1937 vertonte Karl Hafner die ersten Mundartlieder von Toni Gassner-Wechs, die die Concordia oft und gerne sang und damit wesentlich zur Verbreitung des mundartlichen Hindelanger Liedgutes beitrug.
D’ Spielwurz Gstärgrindeg
Der 2. Weltkrieg brachte eine gewisse Stagnation; leider kehrten auch einige Chor- und Orchestermitglieder nicht mehr heim.

Am 2.11.1945 fand dann die 1. Generalversammlung nach dem Krieg statt. Neue Mitglieder wurden aufgenommen und die Militärregierung genehmigte die Concordia als kulturelle Vereinigung, die damals aus 61 Mitgliedern bestand.
Zahlreiche Heimatabende wurden in den darauf folgenden Jahren veranstaltet, bei denen das von Karl Hafner vertonte Liedgut von Toni Gassner-Wechs und Eugenie Scholl-Rohrmoser im Vordergrund stand.
In der folgenden Zeit gestaltete die Concordia nicht nur die Gottesdienste an hohen kirchlichen Festtagen, sondern auch weitere kirchliche Höhepunkte 1956 die Doppelprimiz Blanz – Brutscher, 1963 die Priesterweihe von Karl Laurer, 1991 die Priesterweihe von Otto Michael Schneider und 1993 die Primiz von Hans Ulrich Schneider. Zudem veranstaltete sie mit großem Erfolg zahlreiche Kirchenkonzerte.
1974: 50 Jahre Concordia Fronleichnam 1964 Primiz 1963
War der Probenraum anfangs in der „Sonne“, später im alten Pfarrhof, so hat die Concordia seit 1979 ihren festen Platz im Pfarrheim und fühlt sich dort recht wohl.
Der Ehrenbürger und Gründer der Concordia Karl Hafner war bis zu seinem Tod 50 Jahre lang Chorleiter und hat den Verein maßgeblich geprägt. Im September 1971 trat seine Nachfolge Mathias Wanner an unter dessen Leitung zahlreiche neue Messen einstudiert und bei Festgottesdiensten aufgeführt wurden.
Nach dessen Ausscheiden im Jahre 1984 übernahm Karl Otto Hafner die Leitung des Chores und führte das Erbe seines Vaters in gekonnter Weise fort, in dem er Altbewährtes wieder neu aufleben ließ, aber auch viel Neues einstudierte.
Kirchenkonzert 1991 Karl Otto Hafner Kirchenkonzert 1996 Mathias Wanner an der Orgel
Im Jahre 2003 trat Hansjörg Gehring die Nachfolge von Karl Otto Hafner an. Unter seiner Leitung wurden zwei neue Messen einstudiert, die Orgelsolomesse von W.A. Mozart und die Missa Sanctorum Apostulorum von Valentin Rathgeber. Für zwei Kirchenkonzerte wurden zudem zahlreiche weitere Stücke eingeübt.

Am 27.1.2008 wurde Hansjörg Gehring als Chorleiter verabschiedet. Der Chor sang beim Festgottesdienst die Spatzenmesse von W.A. Mozart. Beim anschließenden Beisammensein im Pfarrheim übergab Hansjörg Gehring den Dirigentenstab an Christian Gerhardt, der die Chorleitung für ein halbes Jahr übernehmen konnte.
Im September 2008 trat Studienrätin Dorothea Schweiger, Musiklehrerin am Gymnasium in Sonthofen, seine Nachfolge als Chorleiterin an. Mit neuem Schwung studierten wir die Krönungsmesse von W.A. Mozart neu ein und führten sie Ostern 2009 und im Rahmen eines Benefizkonzertes 2010 auf.

Ein besonderer Höhepunkt war auch die Aufführung der Missa Katharina von Jakob de Haan am 18.12.2011 zusammen mit der Harmoniemusik und der Sängergesellschaft Hindelang und die Aufführung der Missa Caecilia am 28.6.2015 ebenfalls von Jakob de Haan komponiert.
Am 28. Januar 2018 fand Premiere der „Hindelanger Gruber-Messe“ oder auch „Concordia Messe“ für Chor und Instrumentalbesetzung statt, die unser Vereinsmitglied Ludwig Thomas nach der Vorlage der Messe von Franz Xaver Gruber für den Kirchenchor neu bearbeitet hatte.

In guter Tradition wurde seit Jahrzehnten die Arbeit der Chorleiter durch die engagierte Arbeit der Organistin Frau Hannelore Kleinhans am Klavier und an der Orgel unterstützt.

So ist die Concordia im Laufe der Jahre zu einem wesentlichen Bestandteil des Hindelanger Kultur- und Vereinslebens geworden, eine Vereinigung, die trotz einiger Nachwuchssorgen immer wieder junge, sangesfreudige Kräfte dazu gewonnen hat und damit trotz ihres Alters jung geblieben ist.
Gewiss werden den Aktiven Opfer abverlangt, die allwöchentliche Probe, zahlreiche Aufführungen während des Kirchenjahres. Zudem singt ein ausgewählter Kreis, wenn es von den Angehörigen gewünscht wird, bei den Requien in unserer Gemeinde.
Zum Ausgleich pflegt die Concordia aber auch die Geselligkeit: Ausflugsfahrten, Wanderungen, Opernbesuche, Faschingskränzle, Probenhock und vieles mehr. So machen die derzeit 150 aktiven und passiven Mitglieder in Eintracht dem Namen ihres Vereins alle Ehre.
Ein herzliches Vergelt’Gott geht hier auch an alle Pfarrherrn von Hindelang, die die Concordia in allen Belangen immer tatkräftig unterstützt haben.
8.1.2018 Renate Kremsreiter